Karl Mayer/Decathlon/The Lycra Company
(Quelle: Karl Mayer)
Umweltschutz erfordert zunehmend neue Konzepte, um den Ansprüchen an Konsum und Nachhaltigkeit gleichermaßen gerecht zu werden.
Mit dem Projekt „Aqua Vision“ hat der Sportmarkenhersteller Decathlon das Thema Recycling aufgenommen. Dabei sollte ein Artikel hergestellt werden, der innerhalb des Bekleidungssektors wiederverwendet, also im Kreislauf geführt werden kann und darüber hinaus lange haltbar ist.
Eine Schwierigkeit war, dass bei der Herstellung auf Elastan verzichtet werden sollte. Elastan gewährleistet zwar eine sehr gute Passform mit engem Sitz, verursacht aber bei den Recyclingprozessen Probleme.
Decathlon SE, Villeneuve-d‘Ascq/Frankreich, hat nun in Zusammenarbeit mit der Karl Mayer Group, Obertshausen, und The Lycra Company, Wilmington, DE/USA, einen Badeanzug entwickelt, der einem zirkulären Prozess im Textilrecycling folgt.
Elastizität
Von The Lycra Company kam das Garn Lycra T400 EcoMade. Die Stretch-Lösung besteht zu 68 % aus nachhaltigen Ressourcen, 50 % davon stammen aus recyceltem Kunststoff und 18 % aus biobasierten Rohstoffen. Anstelle von Elastan sorgt die Faser Lycra T400 EcoMade in Kombination mit einer innovativen Konstruktion für die nötige Dehnbarkeit. Die Faser ist aus 2 Komponenten aufgebaut, die unter Hitzeeinwirkung bei der Ausrüstung unterschiedlich schrumpfen. Ergebnis aus dem differenten Verhalten sind eine beständige Elastizität für eine langanhaltend gute Passform. Zudem ist Lycra T400 EcoMade chlorbeständig, dies über 500 Stunden lang und damit deutlich dauerhafter als konventionelle Varianten. Diese Eigenschaft ist für Badebekleidung unerlässlich.
Einsatz in hochwertigen Wirkwaren
Verarbeitet zu einer glatten Wirkware kann die Faser Lycra T400 EcoMade ihre Leistungspotenziale voll entfalten. Bei der Herstellung des Textils für den nachhaltigen Badeanzug kam ein 2-barriger Kettenwirkautomat in der Feinheit E 32 von Karl Mayer zum Einsatz. Der Textilmaschinenhersteller unterstützte zudem durch Know-how auf technischer Ebene.
Von Decathlon wurde ein Badeanzug aus dem neuen Stoff produziert, der dann über die Stationen Sammeln, Schreddern, Schmelzen, Pellets-Herstellung und Ausspinnen wieder zu Garnen für neue Modelle recycelt werden kann. Ein Beispiel, recycelt aus einer Swimwear nach dem ersten Nutzungszyklus, präsentiert Karl Mayer zur ITMA, vom 8.-14. Juni 2023, in Mailand/Italien. Hier wird gezeigt, wie sich durch die konsequente Kreislaufführung von Materialien Abfälle und Ressourcen sparen lassen. Das Recycling innerhalb des Textilsektors gewährleistet zudem Unabhängigkeit gegenüber anderen Rohstoffquellen für die Wiederaufbereitung.
Lycra, T400 = eingetragene Warenzeichen
