IVC: Nachfrage nach Schutzausrüstung aus Deut...
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Nachfrage nach Schutzausrüstung aus Deutschland rückläufig

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Im Frühjahr 2020 gerieten in Deutschland die Lieferungen von Masken und Schutzausrüstung ins Stocken, und Covid-19 legte nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung, sondern auch Lieferkettenabhängigkeiten offen: Ca. 90 % aller Lieferungen stammten aus asiatischen Ländern. Um die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsprodukten sicherzustellen, wurde umgedacht: Die deutsche Bundesregierung legte ein 100 Mill. €-Förderprogramm auf, um die Herstellung von Masken sicherzustellen.

Die Chemiefaserindustrie, die als Lieferant von Filamenten und Fasern die gesamte Palette medizinischer Erzeugnisse bedient, reagierte unverzüglich, stellte zusätzliche Produktionskapazitäten für systemrelevante Produkte bereit und passte interne Produktionsabläufe für die Priorisierung von Waren für die Fertigung von Masken und Schutzausrüstung an.

Nach einem guten halben Jahr stellte die Industrievereinigung Chemiefaser e.V. (IVC), Frankfurt/M. nach einer Befragung der Mitgliedsunternehmen fest, dass eine Bemühung der öffentlichen Beschaffung zur Verminderung der globalen Lieferkettenunsicherheit nicht festgestellt werden kann. Es ist sogar eine rückläufige Nachfrage nach EU-Produkten zu spüren, da die Lieferungen asiatischer Produkte wieder gewährleistet werden kann.

Alle teilnehmenden IVC-Mitgliedsunternehmen bestätigten, gegenwärtig freie Produktionskapazitäten für medizinische Produkte einschließlich Masken zu haben. Doch nach einem kurzen Nachfrageboom im Jahr 2020 und dem Auftritt als „Lückenbüßer“ wird die Industrie zunehmend wieder den Fokus auf hoch spezialisierten Faser- und Filamentlösungen setzen. Im Spannungsbogen zwischen der Förderung von Investitionen einerseits und dem Preiskampf an der öffentlichen Ausschreibungs- und Beschaffungsfront scheinen weder strategische Lieferketten-Unabhängigkeiten noch die Sicherung von Arbeitsplätzen wirklich bedienbar zu sein.

Die strategische Zielvorgabe, 2020 rund 50 % des Konzernumsatzes mit Spezialfasern zu erzielen, wurde erreicht. Im Fokus der nächsten Jahre steht dabei die Errichtung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Der Anteil der Spezialfasern an den Umsatzerlösen des Segments Fasern soll dadurch bis 2024 auf mehr als 75 % gesteigert werden. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Kapazität von 100.000 t beträgt etwa 400 Mill. €. Gegen Ende des Jahres 2021 soll die Produktion aufgenommen werden.




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